Eddersheim. "Einer für alle – Alle für einen", stand auf einem großen Banner, das beim Familienabend der Freiwilligen Feuerwehr Eddersheim auf der Bühne des Taunussaals aufgehängt war. Einer, der sich diesem Motto verpflichtet fühlt, ist Hermann-Josef Häb, der am Samstag für 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde.

Hermann-Josef Häb war der einzige unter den Geehrten, der noch in der Einsatzabteilung aktiv ist, obwohl die Entscheidung für die Feuerwehrarbeit bei dem 54 Jahre alten Eddersheimer erst recht spät kam. "Ich bin wahrscheinlich der älteste Aktive der Eddersheimer Feuerwehr", erklärte Häb, der nicht den üblichen Einstieg über die Feuerwehrjugend absolvierte, sondern im Jahr 1978 über seinen Bekannten Clemens Diefenhardt zu den ehrenamtlichen Brandschützern kam. Dann ging alles ziemlich schnell, denn bereits fünf Jahre nach seinem Eintritt war Häb als Schriftführer im Vorstand vertreten. Von 1990 bis 2002 war er Vorsitzender des Feuerwehrvereins. Der Brand einer großen Lagerhalle in Okriftel und ein tragischer Autounfall, bei dem ein Mädchen in Eddersheim ums Leben kam, sind die Einsätze aus Häbs Laufbahn, die der ehemalige Vorsitzende bis heute noch nicht vergessen kann. Hermann-Josef Häb hat aber noch nicht vor, seine aktive Zeit zu beenden, und im Gespräch mit dem Höchster Kreisblatt erklärte er, dass er sich "erst später" einen Wechsel in die Altersabteilung vorstellen könne.

Dort ist momentan ein Mitglied der Eddersheimer Feuerwehr aktiv, das ebenfalls beim Familienabend ausgezeichnet wurde: Der 74-jährige Reinhold Jost gehört bereits seit 60 Jahren den Brandschützern an, und am Samstag erhielt er dafür nicht nur die Urkunde vom Verein, sondern auch eine goldfarbene Feuerwehr-Figur, den "Feuerwehr-Oscar", von der von Einsatzabteilung sowie eine Ehrenurkunde der Stadt Hattersheim. "Das erlebt man nicht allzu oft", kommentierte Vereinsvorsitzender und Wehrführer David Tisold das Jubiläum. Reinhold Jost, der seine Engagement für die Feuerwehr während des Zweiten Weltkrieges im Alter von 14 Jahren begann, ist vor allem von den Veränderungen fasziniert, denen die technische Ausstattung der Brandschützer seither unterlag. "Früher hatte man ja nur Wasser und seine zwei Hände", erinnerte sich Reinhold Jost, "heute kann man die unterschiedlichsten Brennstoffe definieren".

Der Eddersheimer diente seinen Kameraden aber nicht nur an der Wasserspritze, sondern machte sich auch durch sein künstlerisches Talent für die Wehr nützlich. So entwarf er beispielsweise das Layout für die Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr. Übrigens: Im Jahr 2005 wird die Eddersheimer Feuerwehr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Die Vorbereitungen für das Jubiläum werden wohl schon im nächsten Jahr beginnen. Zurzeit besteht die Feuerwehr in dem Hattersheimer Stadtteil aus mehr als 450 Mitgliedern im Verein und rund 60 Aktiven in den Einsatz-, Jugend und Altersabteilungen. Die Aktiven sollen auf der Weihnachtsfeier am Samstag, 6. Dezember, für ihre Leistungen geehrt werden.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden auf dem Familienabend Erwin Adam, Alfons Dahmen, Heinz Hillebrand, Baldur Jacobi, Rudolf Kördel, Michael Roth, Rudolf Schöneberger, Günther Vorwinkel, Margarete Wagner, Wilma Weiß und Egon Wucherpfennig. (sas)